Die innovative Zukunft geht einher mit einer fortschreitenden technischen Entwicklung. Dies bezieht sich ebenso auf den Bereich der Lernmedien. Manchen Eltern ist es ein Graus, ihre Kinder frühzeitig an Technologie heranzuführen. Das Ziel sollte aber sein, die medienpädagogische Begleitung im privaten Bereich nicht nur zu fördern, sondern aktiv zu unterstützen.

Computer, Handys oder andere technische Geräte sind längst im täglichen Leben der Kinder allgegenwärtig. Streaming-Dienste und die Nutzung des Internets befördern den Konsum weiterhin. Studien belegen, dass Kinder früher mit digitalen Medien in Kontakt treten. Eine frühzeitige Medienerziehung in der Familie beugt Konflikten vor und eröffnet die Möglichkeit, die Mediennutzung der Kinder als Chance zu begreifen.

Einen kindgerechten Umgang mit Lernmedien etablieren

Kinder sind in der Regel „fitter“ in der Nutzung von aktuellen Medien als ihre Eltern. Dies ist nicht gleichzusetzen mit einer aktiven Medienkompetenz. Zum Begriff der Medienkompetenz zählen neben der Handhabung vor allem eine gesunde Selbsteinschätzung/Urteilsfähigkeit und Kreativität. Um diese Eigenschaften bei Kindern zu fördern ist es wichtig, dass Eltern eine aktive Rolle bei der Mediennutzung einnehmen. Das bedeutet, dass Eltern mit dem eigenen Verhalten als Vorbild dienen. Sich öfters zu hinterfragen, ob die eigene Mediennutzung sinnvoll erscheint, ist ein erster Schritt. Kein Mensch muss dauerhaft erreichbar sein. Ein gemeinsamer medienfreier Tag in der Woche zeigt den Kindern, dass andere Interessen der Familie nicht aus den Augen verloren werden.

Eltern sollten darüber hinaus Regeln für die Nutzung von mobilen Geräten festlegen. Während des Essens oder bei den Hausaufgaben muss das Smartphone weggepackt werden. Das sorgt für klare Strukturen im medialen Alltag. Eltern kennen die Gewohnheiten ihrer Kinder am Besten und können entscheiden, welche Vereinbarungen gut in den täglichen Raum passen.

Die Lernsituation

Wie bei der analogen Arbeit mit Heft und Unterrichtsmaterialien muss auch der Computerlernplatz ruhig und störungsfrei integriert sein. Hierzu eignen sich helle, farbenfrohe Räume, in denen der Computer einen festen Platz hat. Ein ergonomischer Tisch und Stuhl sind die Voraussetzungen, um Haltungsschäden vorzubeugen. Es ist darauf zu achten, dass die Kinder eine aufrechte Haltung auf dem Stuhl einnehmen, um Verspannungen in der Muskulatur zu vermeiden. Lassen Sie ihr Kind nicht länger als 45 vor dem Bildschirm arbeiten, da es sonst zu einer Überanstrengung der Augen kommen kann.

Die Lernkultur in der heimischen Umgebung

Der Computer sollte am Anfang zum Lernen und zur Informationsbeschaffung in den Alltag eingebunden werden. Gemeinsame Projekte wie das Erstellen von Einladungskarten für die Geburtstagsparty oder die Suche nach Informationen über das nächste Reiseziel sorgen dafür, dass ihr Kind früh lernt, welchen Nutzen ein Computer haben kann. Besonders interessant ist es für Kinder, wenn sie ihren Eltern durch den Computer etwas beibringen können. Das fördert den Zusammenhalt und die Wissbegierde des Kindes.

Die Lernbiografie

Lernen ist ein stetiger Prozess zwischen Kindern und Eltern. Er wird getragen vom gemeinsamen Austausch, der Suche nach Antworten auf drängende Fragen und der Neugierde auf neue Entdeckungen. Werden diese positiven Eigenschaften in den Lernalltag übernommen, wird ihr Kind den Computer als Lernmöglichkeit nutzen. Negative Einflüsse wie Druck, Ärger oder Stress sind zu vermeiden, um den Spaß am Lernen nicht zu verlieren.

Welche Arten von Lernmedien gibt es?

In der Grundschule werden die ersten Grundsteine für technologiebasiertes Lernen gelegt. Die hier erworbenen Basisfähigkeiten sind wichtig für eine spätere Integration in die Arbeitswelt von morgen. Mit Hilfe eines Lerncomputers für Kinder wird Wissen angeeignet, auf das später kaum verzichtet werden kann. Der Gebrauch von Lernsoftware unterstützt die Kinder, vielfältige Informationen zu entdecken und diese anschließend zu verarbeiten. Unter Anleitung der Eltern wird der Gebrauch von Suchmaschinen geschult und die Handhabung im Umgang mit dem Internet gefestigt.

Das Angebot von kindgerechten Internetseiten zum Lernen und Interagieren ist vielfältig. Der öffentliche Rundfunk, aber auch private Anbieter bieten ein breites Spektrum an Inhalten für Kinder an. Spezielle Suchmaschinen für Kinder erklären komplizierte Sachverhalte in bildlicher Form und veranschaulichen Informationen leicht verständlich.

Der neue Trend: Lernapps

Seit längerem ist zu beobachten, dass die Anzahl von Lernapps auf digitalen Endgeräten steigt. Besonders positiv für Kinder und Eltern ist die spielerische Vermittlung von Informationen oder das einfache Programmieren lernen. Im Vergleich zu Lernmöglichkeiten in Printform werden die Informationen von den Herausgebern solcher Apps stetig angepasst und aktualisiert. Der Umgang mit Lernapps und Lerncomputer für Kinder sollte nicht übertrieben werden. Sie ersetzen nicht den sozialen Kontakt mit anderen und das Erleben von Natur und Umgebung. Eine gezielte Nutzung der Apps bietet gute Möglichkeiten, Lerninhalte motivierend dazustellen und spielerisch zu lernen.

Autorin: Sabine Baier (https://kinderprogrammieren.de/)